Die Chirotherapie ist nichts anderes als die Behandlung von rückbildungsfähigen Funktionsstörungen der Wirbelsäule und der Gelenke durch Handgriffe – also eine echte Behandlung im engeren Sinn. Die Diagnose erfolgt durch genaue Untersuchung von Hand, wobei der erfahrene Chirotherapeut sofort die Problemzonen ertastet.
Ein Chirotherapeut ist ein Arzt – gleich welcher Fachrichtung –, der sich diese Zusatzbezeichnung durch entsprechende Kurse und Prüfungen erworben hat.Nach unseren heutigen Erkenntnissen ist die Ursache eine Reflexstörung, die von den sogenannten Nocizeptoren – Empfängerorganen, die vor Schaden schützen – der Wirbelsäule, meist der kleinen Wirbelgelenke ausgeht. Ein solches Geschehen bezeichnen wir als Blockierung.Eine Blockierung führt nach einiger Zeit zu Schmerzen und vielfältigen Beschwerden, die oft gar nicht mit der Wirbelsäule in Verbindung gebracht werden.Blockierungen gibt es nicht nur bei der Wirbelsäule, sondern auch an den Gelenken. Auch diese Blockierungen können Beschwerden hervorrufen, die man nicht unbedingt vermuten würde.Leider bestehen immer noch große Vorurteile und falsche Vorstellungen über die Chirotherapie. Dabei wird übersehen, dass sich die moderne Chirotherapie inzwischen wissenschaftlich etabliert und fundiert ist und sich in Theorie und Praxis erheblich von den früher geübten Methoden unterscheidet.
Wie stellt der Chirotherapeut eine Blockierung der Wirbelsäule fest?
Wichtige Hinweise ergeben sich bereits bei der Aufnahme der Krankengeschichte (Anamnese). Die Krankengeschichte kann bereits auf eine Blockierung hinweisen. Wichtig sind Angaben über Schmerzen, die wechselnd in Verbindung mit bestimmten Bewegungen auftreten. Die Schmerzen nehmen bei aktiver Tätigkeit eher ab, sind oft völlig verschwunden, besonders während des Tages.
Daran schließt sich eine allgemeine Untersuchung der Wirbelsäule, einschließlich der Gelenke und Reflexe an.
Ganz wesentlich ist die Prüfung des Gelenkspiels, die bereits wichtige Hinweise auf eine Blockierung gibt. Ein normales Gelenkspiel hat einen elastischen Anschlag, während bei einer Blockierung die passive Bewegung abrupt endet, so als ob man gegen eine Wand stößt. Gleichzeitig stellt man meistens eine verminderte Beweglichkeit fest.
Die Feststellung einer Irritationszone. Man tastet im Bereich der Blockierung eine Verhärtung, welche durch Anspannung der tiefen Rückenmuskulatur entsteht. Die Größe ist verschieden. An der Halswirbelsäule ist sie meist erbsengroß bis bohnengroß. An der Lendenwirbelsäule kann man oft bis eigroße, walzenförmige Blockierungen tasten. Diese Blockierungen sind schmerzhaft und nehmen bei bestimmten Bewegungen zu oder ab.
Wie löst der Chirotherapeut eine Blockierung der Wirbelsäule?
Die eigentliche Behandlung gliedert sich in mehrere Abschnitte.
Die Lagerung, die Kontaktaufnahme – wobei Kontakt mit dem blockierten Wirbel aufgenommen wird –und die Spannung – es wird ein entsprechender Spannungszustand in diesem Bereich ausgeübt.
Zwischen der Spannung und dem späteren Impuls liegt der Probezug, wobei die Bewegung in die freie Richtung verstärkt wird und weit über das hinausgeht, was später beim Impuls erfolgt. Dadurch werden Gegenanzeigen ausgeschlossen.
Und schließlich der Impuls, welcher nur ein Zehntel der Krafteinwirkung betragen soll, die vorher bei der Spannung ausgeübt wurde. Er ist ganz, ganz klein und rasch, wie ein darauf gesetzter i-Punkt. Er kann – muss aber nicht – von einem Knacken begleitet sein. Das Knacken zeigt lediglich an, dass das Gelenk zum Klaffen gebracht wurde.
Oft ist der Impuls überhaupt nicht erforderlich, weil sich viele Blockierungen bereits bei der Spannung oder beim Probezug lösen.
Der Erfolg der Behandlung kann sofort kontrolliert werden, indem der Chirotherapeut feststellt, dass die Irritationszone (also die oben beschriebene Verhärtung der Muskulatur) verschwunden ist und der Patient meist sofort eine Erleichterung verspürt.
Inhalt dieses Artikels stammt von: Deutsche Gesellschaft für Chirotherapie.